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„Voennaja mysl‘“ – digitales Archiv der wichtigsten militärisch-theoretischen Zeitschrift in der Sowjetunion und Russland ab sofort für die deutsche Wissenschaft verfügbar

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Titelblatt der Ausgabe vom Dezember 2017 © East View Information Services

Die „Voennaja mysl‘“ wurde 1918, ein Jahr nach der Oktoberrevolution, als „Voennoe dělo“ gegründet und erfuhr mehrere Namensänderungen, bevor sich ihre Herausgeber 1937 auf den heutigen Namen festlegten.

Die Zeitschrift wird seit der ersten Ausgabe unter der Schirmherrschaft des Verteidigungsministeriums veröffentlicht; verantwortlich für ihre Erstellung ist unmittelbar der Generalstab. Im Laufe ihrer Erscheinungszeit hat die „Voennaja mysl’“ bedeutende Militärstrategen und Theoretiker aus den Reihen des sowjetischen und russischen Militärs angezogen und ist zum wichtigsten Medium verschiedener sowjetischer und russischer Militärdoktrinen geworden. Zu den berühmtesten sowjetischen und russischer Militärstrategen und Generälen, deren Texte in der Zeitschrift erschienen, gehören u. a. Aleksandr Svečin, Michail Tuchačevskij, Ivan Bagramjan und Konstanty Rokossowski. Insbesondere in den ersten Jahren des Bestehens der Zeitschrift war eine Veröffentlichung mit gewissen Risiken für die Autoren verbunden. Denn während des Höhepunkts der stalinistischen Säuberungen von Mitte bis Ende der 1930er Jahre wurden einige der Militärstrategen, die in der Zeitschrift publizierten, sowie mehrere ihrer Herausgeber verhaftet und hingerichtet, da sie beschuldigt wurden, für Nazideutschland zu arbeiten und Teil eines angeblich „militärisch-faschistischen Komplotts“ gewesen zu sein.

Mit Beginn des Kalten Krieges wurde der Zugang zu „Voennaja mysl’“ stark eingeschränkt, und die Titelseiten trugen den Klassifikationsstempel „Nur für Generäle, Admiräle und Offiziere“. Daran änderte sich bis 1989 nichts. Aufgrund des eingeschränkten Zugangs erlangte sie unter westlichen Forschern, Militäranalytikern und Experten der sowjetischen Militärstrategie einen fast legendären Status. Für die westliche Forschung wurde sie erst nach dem Zerfall der Sowjetunion wieder zugänglich.

Das digitale Archiv von „Voennaja mysl‘“ enthält mehr als 1.087 Ausgaben der Zeitschrift und umfasst insgesamt über 13.000 Artikel, die als durchsuch- und herunterladbare PDF-Dateien vorliegen.

Der deutschlandweite Zugang zu der Datenbank wurde vom Fachinformationsdienst Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa an der Bayerischen Staatsbibliothek München mit Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft erworben.

 

Link zur Datenbank: https://dlib.eastview.com/browse/udb/3051

 

Zugangshinweise:

Das Angebot ist deutschlandweit und an deutschen Auslandsinstituten über das System der Nationallizenzen zugänglich. An wissenschaftlichen Bibliotheken und Forschungseinrichtungen greifen Nutzer darauf ohne spezielle Anmeldung zu. Interessierte ohne Zugang über eine Heimatinstitution können sich für einen privaten Zugang registrieren, sofern sie ihren ständigen Wohnsitz in Deutschland nachweisen. Bitte folgen Sie dazu unter https://www.nationallizenzen.de/ind_inform_registration den einzelnen Anmeldungsschritten. Nach erfolgter Registrierung werden zeitnah per Post die persönlichen Zugangsdaten zu allen Nationallizenzen versandt, für die sich der Nutzer registriert hat.

 

 

Über den Fachinformationsdienst Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa

Mit Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützt der FID infrastrukturell die deutsche geistes- und sozialwissenschaftliche Forschung zum östlichen und südöstlichen Europa. Mehr Informationen finden Sie hier.

 

Fragen?

Bei Fragen zum Zugang und zur Nutzung können Sie sich gerne an die Osteuropaabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek wenden: osteuropa@bsb-muenchen.de.

 

Katarzyna Adamczak


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